6. Tag Donnerstag, 16. Mai 2019 Rieti nach Poggio San Lorenzo

Nach ruhiger Nacht im B&B La Camelia ohne breakfast bin ich schon wieder um sieben Uhr aus dem Haus.

Durch die engen Gässchen komme ich rasch wieder zur Porta Romana über den Velino.

Das Frühstück bekomme ich im Café Lira gegenüber der hübschen Dame, die in der Sonne gleich viel freundlicher aussieht.

Ein paar hundert Meter durch die Vorstadt und ich bin auf dem Land.

Ich komme bei einer Therme, den Antiche Fonti di Cottorella, vorbei. Die Bevölkerung kann sich hier ihr Mineralwasser selbst abfüllen.

Jetzt gehe ich entlang der EX-SS4, die von einer Lindenallee begrenzt wird. Jeder Baum ist nummeriert. Mit der Nr. 706 ist dann das Ende erreicht. Ich glaube, bei uns hätte eine Allee an einer Hauptstraße keine Überlebenschance. Zu viele Bäume wären den Autos und Motorradfahrern in die Fahrbahn gesprungen.

Ich gehe endlos in das Tal des Turano und des Torrente Ariana hinein.

Kurz kommt die neue SS4 – Via Salaria in Sichtweite.

Saftige Wiesen und Weiden bestimmen hier das Bild.

Das Schild für eine römische Brücke aus dem 3. Jhdt. erregt meine Aufmerksamkeit.
Die wird wohl nicht gemeint sein.

Diese schaut schon stabiler aus. Über die Ponte „Sambuco“ führte einst die Via Salaria, vom Porto d’Asculi an der Adria über Rieti nach Rom. Sie war die Salzstraße der Römer. Heute fahren noch landwirtschaftliche Fahrzeuge darüber.

Die ersten Kirschen mit einem Anflug von Rot sind noch ganz geschmacklos.

Im Osten zeigen sich jetzt die schneebedeckten Berge.

Der Meilenstein aus der Zeit des Augustus zeigt 40 röm. Meilen (ca. 60 km) an.

Nun geht es durch einen richtigen Wildschweinwald und entlang der Römerstraßentrasse.

Ich erreiche Poggio San Lorenzo schon vor 12 Uhr. Ich möchte zwar weitergehen, aber in der nächsten Unterkunft meldet sich niemand. Die nächste wäre schon über 10 km weiter. So „muss“ ich einfach hier bleiben.

Poggio San Lorenzo ist ein kleines, mittelalterliches Dorf, das auf der Villa der Laberia Crispina, einer röm. Kaisersgattin im 2. Jhdt., errichtet wurde. Da die Grundfläche zu klein war, wurden große Bögen angelegt (opus reticulatus) und darauf gebaut. Die Straße verlief unterhalb der Bögen. Später baute die Familie Orsini ihre Burg darauf.

Bei meinem Rundgang treffe ich einen netten Herrn, der mir spontan und stolz seine Ölmühle zeigt. Er führt mich durch unterirdische Räume genau zu den Grundfesten der Bögen und zur alten Wasserleitung, die das Wasser bis heute aus über 10 km hertransportiert. Seine Familie wohnt schon seit 400 Jahren in den Gebäuden.

Er betreibt die Mühle wieder nach altem Vorbild und produziert 30.000 Liter Olio Extra Vergine d’Olive. Ich erzähle ihm etwas über den Steirischen Ölkürbis und das Kürbiskernöl.

Tagesstrecke: 21,9 km
Bergauf: 354 m
Bergab: 232 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com

2 Gedanken zu „6. Tag Donnerstag, 16. Mai 2019 Rieti nach Poggio San Lorenzo

  1. Top!er Sofie

    Das Wetter war schön Die Bilder wieder super und du bist ein toller Wanderer.Wùnsche dir eine gute Nacht
    Und einen schönen Morgen.l.g.

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