1. Tag Dienstag, 2. Mai 2017 Genf nach Beaumont 

Nach dreizehn Stunden in der Eisenbahn stehe ich nun in Genf. Ein paar Tropfen kommen vom Himmel, als ich mich vor dem Bahnhof einmal kurz orientiere. Neun Grad zeigt das Thermometer auf der anderen Straßenseite.

Ich beginne den Weg mit dem Besuch der katholischen Basilika Notre-Dame de Gèneve. Dort bekomme ich auch meinen ersten Stempel.

Für heute lasse ich das Sightseeing Nebensache sein, letztes Jahr war ja ausführlich dafür Zeit.

Zum ersten aber bestimmt nicht zum letzten Mal auf meiner Wanderung überquere ich die Rhône. Da treffe ich gleich vier Vorarlberger, die auch ihren Weg vom Vorjahr fortsetzen wollen.

Ich gehe gleich zielstrebig zur Kathedrale Saint-Pierre, die Hauptkirche der Reformierten  Kirche in Genf. Auch hier hole ich mir einen Stempel.

Der Weg aus der Stadt führt durch die heimelige Vorstadt namens Carouge mit alten, niedrigen Häusern. Ein Passant erklärt mir den Weg, den ich mir ohnehin nicht merke. Er war selbst auf dem Jakobsweg und freut sich, als er mich als seinesgleichen erkennt. Der Weg ist hervorragend markiert, trotzdem lege ich bei einer Baustelle eine kleine Schleife ein.

Plötzlich führt der Weg durch eine parkähnliche Gegend und die Vögel zwitschern aus vollem Hals.

In Compesières steht noch ein Teil einer alten Johanniter – Komturei. Ein paar Schießscharten zeugen von der weniger friedlichen Zeit im Mittelalter.

Der Weg führt hinab zu einer kleinen Brücke – und ich bin in Frankreich. Eigentlich bin ich nur aus der Schweiz heraus, denn ich finde keinen Hinweis, dass da Frankreich ist.

Bei Neydens holt mich doch der Regen ein, aber besser als Hagel und Schnee.
Ich habe keine Vorstellung, wie die Landschaft hier ist. Sie stellt sich gleich mit ein paar kräftigen Anstiegen vor.

Mein Tagesziel Beaumont kommt mir wie ein Bergdorf vor. Nicht umsonst nächtige ich in der „Fromagerie“ auf 726 m.

Tagesstrecke: 17,3 km

Corr

3 Gedanken zu „1. Tag Dienstag, 2. Mai 2017 Genf nach Beaumont 

  1. diete werner

    liebert gerhard,
    wenn du wieder in graz bist , würde ich mich freuen , wenn wir uns (erich micheliktsch ist sicher sofort dabei) einmal auf ein bierchen zusammensetzen könnten und du erzählst uns von deinen erfahrungen und eindrücken, die du auf dem jakobsweg erfahren und erleben konntest. es wäre schon etwas besonderes , diese eindrücke aus erster hand vermittelt zu bekommen.
    wünsch dir auf dieser etappe viel schone und emotionale momente !
    liebe grüße aus graz
    dieter

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  2. Ursula Rhyner

    Lieber Gerhard, wo du startest, dort möchte ich nächste Woche ankommen! Bei mir geht es morgen früh los, gleich vor der Haustüre nehme ich die nächsten 200 km bis nach Genf unter die Füsse 🙂 Nun wünsche ich dir eine wunderschöne Zeit mit vielen positiven Begegnungen und ganz einfach „vieu Gfröits“! Und dass uns hoffentlich die Sonne oft begleitet…
    Herzliche Grüsse aus Bern
    Ursula

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