3. Tag Donnerstag, 4. Mai 2017 Chaumont nach Chanaz  

Leider wird nichts aus dem Blick auf den Sonnenaufgang über dem Montblanc. Es wäre ja eine würdige Begrüßung des Tages gewesen. So aber fallen die letzten Tropfen des zeitweise kräftigen Regens der Nacht. Man kann nicht alles haben!

Dafür entschädigt uns ein liebevoll zubereitetes Frühstück. Ich will heute allein weitergehen. Werner tut sich am Berg doch etwas schwerer und ich will heute etwas weiter kommen. So genieße ich die nebelverhangene Umgebung und freue mich über die kleinen Schönheiten.

Ein Schloss, dass von der Nähe schon etwas renovierungsbedürftig aussieht, steht über dem Tal von Les Usses.

Es geht durch schöne Waldwege immer bergab bis plötzlich Frangy auftaucht.

Der Ort hat außer der Fassadenbemalung nicht sehr viel Charme. Die in allen Führern als besonders beschriebene Brücke ist so verwachsen, dass man sie von keiner Seite fotografieren kann.

Gleich geht es hügelan weiter. Der Ausblick muss  bei Schönwetter wirklich großartig sein. Aber auch die Nebelschwaden verzaubern die Landschaft.

Bärlauch wächst in Hülle und Fülle und legt eine intensive Duftnote über die Landschaft.

Hier und da gibt es auch eine Bärlauchhimmelleiter.

Ich folge der Markierung des Jakobswegs, obwohl meine Route auf dem Navi eine andere ist. Ich will sichergehen, dass ich nicht auf einem alten Weg lande.

Die Häuser sind überwiegend aus Stein errichtet. Der Verkehr auf den Verbindungsstraßen zwischen den Dörfern ist fast nicht vorhanden.

In Desingy hoffe ich vergeblich auf ein Café oder eine Bar. Die Kirche und ein altes burgähnliches Gebäude erwecken mein Interesse.

Der lange Abstieg über Les Côtes nach Seyssel gibt schöne Ausblicke auf das Rhônetal frei. Seyssel ist mein nächstes Ziel.

Bei einem Straßencafe treffe ich wieder auf die vier Vorarlberger von Genf, von denen einer ein Brite ist. Nach einem gemeinsamen Bierchen mache ich eine kurze Stadtbesichtigung.

Die Kirche hinter den kleinen Gässchen ist eher enttäuschend für einen so wichtigen Ort.

Die alte Brücke ist von ihrer Anlage her wirklich schön. Sie hat von jeher Reichtum in die Stadt gebracht, auch weil sie zwischen zwei Provinzen steht.

Es ist erst Mittag und ich versuche ein Quartier in den nächsten Orten zu bekommen. Mir bleibt die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder wieder über die Berge gehen und auf ein Quartier zu hoffen oder im Tal weiterzugehen.

An der Rhône entlang gehen wunderbare Wege, die meisten geschottert oder Waldwege, manche sind auch als Radwege asphaltiert.

Gleich nach Seyssel führt eine neuere Straßenbrücke den Verkehr über die Rhône, später eine Eisenbahnbrücke.

Nach einem nunmehr sehr anstrengenden Tag kommt Chanaz in Sicht.

Chanaz liegt an einem Kanal, der den Lac de Bourget mit der Rhône verbindet.

Am Abend nach einer elendslangen Wanderung droht Strafverschärfung:

Die Lage ist traumhaft schön und um diese Zeit noch sehr ruhig. Nur ein  Restaurant hat am Abend offen.

Ich finde rasch meine Herberge und habe gerade noch Zeit zur Erfrischung vor dem Abendessen.

Fazit des Tages: Manchmal stellt man auch ungewollt persönliche Rekorde auf.

Tagesstrecke: 39,5 km

Corr

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